Haben Tiere Rechte? Die herrschende Lehre sagt nein. Aber warum? Erstmals gehe ich in einem Video darauf ein, wie die Ableitung von Recht aus der Natur gelingen kann, welche Rechte das sind und wie auch Tiere von dieser Rechtsableitung profitieren können. Selbst Gustav Radbruch meinte, dass das Naturrecht dem staatlichen Recht vorgehen würde, sofern es beweisbar wäre. Er dachte allerdings, dass niemand in der Lage wäre Naturrecht zu beweisen. Falsch gedacht.

Das Video gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil erkläre ich, warum der herrschenden Lehre die faktische Basis fehlt, warum also die Behauptung, dass Tiere keine Rechte hätten, eine willkürliche Erfindung der Menschen darstellt.

Im zweiten Teil erkläre ich die Faktenbasis des Naturrechts und wie daraus – für jedermann nachvollziehbar – Rechte abgeleitet werden können. Die Frage Haben Tiere Rechte? Kann also mit Gewissheit beantwortet werden? Ja, Tiere haben Rechte und das ist auch ganz klar beweisbar.

Teil 1: Die Ansicht, dass Tiere keine Rechte hätten ist eine menschliche Willkür

Jetzt sage ich aber so selbstsicher, dass Tiere Rechte hätten. Die klassischen Philosophen, darunter auch Naturrechtler wie Immanuel Kant und natürlich die vorherrschenden Rechtslehren, sind dabei einer völlig anderen Meinung. Sie sagen, Tiere hätten keine Rechte. Deshalb werde ich Ihnen zunächst erklären, warum diese Ansichten eine willkürliche Annahme sind. Eine aus der Luft gegriffene menschliche Erfindung, die kein faktisches Fundament aufweist und daher mit der Realität in völligem Widerspruch steht.

Diese Abkopplung von der Natur erfolgt aber bewusst und wird sogar noch als Errungenschaft gefeiert. Sie fußen auf den Lehren von David Hume und Edward Moore. Über die Unzulänglichkeiten dieser Theorien habe ich aber bereits ein eigenes Video gemacht. Es heißt “Der naturalistische Fehlschuss in den Ofen”. Ich werde es unten in der Bildbeschreibung noch verlinken.

Gehen wir also zunächst der Frage nach, warum klassische Juristen auf die glorreiche Idee kommen können, Tiere, die faktisch vorhandene lebendige Wesen sind, als völlig rechtlos abzustempeln, während man sich auf der anderen Seite irgendwelche Fantasiewesen aus der Nase zieht, wie zum Beispiel Kapitalgesellschaften und diesen dann ohne Weiteres irgendwelche Rechte zuerkennen kann.

Die Lösung für diese willkürliche und inkonsistente Vorgangsweise ist aber ganz einfach Die Rechtsordnungen der Staaten fußen auf fiktiven Annahmen, also auf erfundenen menschlichen Geisteskonstruktionen, wie zum Beispiel die “Grundnorm” von Hans Kelsen oder den Glauben, dass es einen Gott gebe, der einem Monarchen das Herrschaftsrecht übertragen hätte.

Das alles hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Und auf diesem Märchen Niveau kann man dem Menschen natürlich jede Rechtsordnung aufs Auge drücken, die man möchte. Man braucht aber kein Wissenschaftler zu sein, sondern nur etwas Hausverstand zu haben, um zu erkennen, wie absurd das Ganze ist. Ein Ausflug in die Naturwissenschaft soll uns dabei helfen. Stellen Sie sich Folgendes vor.

Man geht davon aus, dass etwa vor 14 Milliarden Jahren das Universum entstand. Vor etwa 4,5 Milliarden Jahren dürfte sich in weiterer Folge die Erde entwickelt haben. Vor schätzungsweise 3,8 Milliarden Jahren entstand das erste Leben auf unserem Planeten. Wenn wir die weitere Entwicklung des Lebens auf der Erde auf ein einzelnes Jahr herunterbrechen, so bekommt man ein gutes Gefühl, wie die folgenden Zeitepochen im Verhältnis zueinander stehen. Wir beginnen am 1. Jänner um Null Uhr.

Man geht davon aus, dass in dieser Zeit die Umstände auf der Erde so optimal waren, dass sich im Urmeer erstmals Leben entwickeln konnte. Für die Entstehung von Leben war Energie erforderlich. Ob eine formende Energie im Spiel war, wie zum Beispiel eine göttliche Kraft oder eine Art formende Seelenenergie, oder ob die darauffolgenden evolutionären Tendenzen in der Materie selbst abgespeichert waren und bloß mit Hilfe einer neutralen Energie, wie etwa von Blitzen angestoßen worden sind, ist wie so vieles nicht bekannt.

Wichtig zu erkennen ist allerdings, dass diese ursprüngliche Motivation des Lebens, nämlich sich zu reproduzieren und an die Lebensbedingungen anzupassen, jedem einzelnen folgenden Individuum zugrunde gelegt wird. Ich spreche in diesem Zusammenhang auch von der Urkraft oder dem Urkern, die jedem einzelnen Individuum innewohnen, ob sie wollen oder nicht. Faktum ist, dass sich aus Molekülen bzw aus Makromolekülen durch Zufuhr von Energie irgendwann die ersten lebenden Zellen entwickelt haben müssen, welche die Fähigkeit zur Reproduktion besaßen.

Die Naturwissenschaft nennt die erste gemeinsame Zelle. “LUCA” (Last Universal Common Ancestor), also die erste gemeinsame Urzelle, und Vorfahre allen irdischen Lebens. Natürlich könnten sich auch mehrere solche Urzellen entwickelt haben. Die ersten Mikroorganismen, und das waren auch die Vorfahren der Menschen, gleiteten als gleichwertige Geschöpfe durch das Urmeer. Kein Einzeller wäre damals auf die Idee gekommen zu behaupten, dass er der Grund für die Erschaffung der Welt wäre und einen Herrschaftsanspruch über andere Geschöpfe hätte.

Es ist ein Zustand der ursprünglichen Gleichheit aller Individuen. Im Laufe der nächsten 3 Milliarden Jahre wurden die Zellen komplexer. Es entwickelten sich Mikroorganismen und in weiterer Folge auch mehrzellige Lebensformen. Wir schreiben bereits den 9. November, als die “Kambrische Explosion” vor etwa 541 Millionen Jahren erfolgte. Die einzelnen Lebensformen, ob sie nun wollten oder nicht, wurden durch die in ihnen nach wie vor wirkenden natürlichen Urkräfte an ihre jeweiligen Lebensräume angepasst.

Wir haben den 20. November erreicht, das Zeitalter der Fische. Es entwickelten sich die ersten Geschöpfe, die als Vorläufer der heutigen Fische angesehen werden. Am 25. November begann das Zeitalter der Amphibien. Pflanzen haben bereits das Land erobert und nun taten es ihnen die Tiere des Meeres gleich. Es entwickelten sich in dieser Zeit auch die ersten Lungenatmer.

Wir schreiben bereits den 7. Dezember und damit dem Beginn des Zeitalters der Reptilien. Jetzt erst, im letzten Monat vor der Gegenwart, also vor umgerechnet 252 Millionen Jahren, hatten die Dinosaurier ihren Auftritt. Und sie werden die nächsten 190 Millionen Jahre das Leben auf der Erde entscheidend prägen. Am 31. Dezember, also am letzten Tag vor Jahresende um 23:20 Uhr, also 40 Minuten vor Ablauf des Jahres, ist es nun so weit. Es gibt erste Hinweise auf den “Homo Sapiens”.

Wir schreiben etwa das Jahr 300.000 vor Christus. Es werden aber auch noch weitere 200.000 Jahre vergehen, bis der Mensch eine Sprache entwickelt hat und weitere 100.000 bis er zu schreiben gelernt hat. Somit sind wir bei der Gegenwart angelangt. Die Entwicklung einer komplexen Sprache führt zur Möglichkeit von Wissenstransfer in noch nie dagewesenen Ausmaß. Alle Gedanken, Entdeckungen, aber auch erfundene Geschichten können mithilfe der Sprache weiter transportiert und mittels Schrift für die Nachwelt konserviert werden.

Die Welt, wie wir sie mit unseren Sinnen wahrnehmen, wird tagtäglich mit überlieferten Geschichten ergänzt. Deshalb besteht für uns auch permanent die Gefahr, dass wir mehr und mehr in abstrakte Welten abdriften und uns damit von der Realität immer mehr distanzieren. Es beginnt nun das Zeitalter der Scheinwelten. Das Zeitalter der Scheinwelten wurde vor über 2.000 Jahren bereits eingeleitet. Der Mensch als Spätstarter in der Evolution kommt gleich mal auf die glorreiche Idee, dass sich die Welt nicht in Jahr-Milliarden entwickelt haben könnte, sondern dass ein Gott die Erde in sechs Tagen erschaffen hätte.

Der Mensch sei darüber hinaus die Krönung der Schöpfung und Gott würde ihm auch gleich einen Herrschaftsanspruch erteilen. Für eine Spezies, die gerade mal ein paar Minuten auf der Welt ist, eine ziemlich arrogante Ansage und darüber hinaus mit der Realität in völligem Widerspruch. Aber das ist egal. Die Leute glauben genau das, was sie wollen. Obwohl der Mensch genauso wie alle anderen Tiere und Pflanzen von der Urzelle abstammt und damit allen anderen Lebensformen gleichgestellt ist, geht er davon aus, dass er über alle anderen Lebewesen herrschen dürfe. Er erfand zu diesem Zweck ein göttliches Wesen und die irdischen Vertreter dieses Gottes, das waren etwa die Päpste, nahmen für sich das Recht in Anspruch, den angeblich von Gott auserwählten Herrschern die göttliche Herrschaftsbefugnis – in Form einer Krönung zum König oder Kaiser – zu übertragen. Damit haben wir erfundene Herrschergeschlechter, deren Herrschaftsbefugnis auf ein Märchen basiert.

Die Kirche bezeichnet ihr verliehenes Herrschaftsrecht als Naturrecht, weil die Herrschaftsbefugnis von einer höheren göttlichen Macht abgeleitet worden wäre. Tatsächlich hat das “Kanonische Recht” überhaupt nichts Natürliches an sich, weil es auf Fiktionen basiert. Naturrecht muss von Fakten abgeleitet werden. Die christliche Kirche hat aber sogar die Fakten geleugnet und verdreht, um ihre naturrechtswidrige Rechtskonstruktion aufrecht zu erhalten. So wurden Gelehrte, die behaupteten, dass sich die Erde um die Sonne dreht, sogar auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Damit wurden aber genau jene ermordet, welche die göttliche Schöpfung richtig erkannten und somit näher am göttlichen Naturrecht waren als die christlichen Märchenerzähler. Mit der Reformation und den darauffolgenden Glaubenskriegen im 17. Jahrhundert folgte eine neue Entwicklung. Man verknüpfte Recht nun nicht mehr gezwungenermaßen mit dem Klerus, sondern versuchte nun, die Rechtsordnungen direkt aus der göttlichen Schöpfung abzuleiten. Das erfolgte aber wieder mithilfe von Fiktionen, wie zum Beispiel des Naturzustands mit Thomas Hobbes oder des Vernunftrechts bei Kant.

Die Methode, sich irgendwelche Geschichten auszudenken, diese als Tatsachen darzustellen und daraus dann den Anspruch auf verbindliche Verhaltensregeln abzuleiten, wurde irgendwann allerdings als unzureichend angesehen. Die Wende kam 1740 mit David Hume und seinem Werk “Traktat über die menschliche Natur”. Interessanterweise stieß sich Hume aber nicht daran, dass man erfundene Geschichten als Tatsachen verkauft. Vielmehr hielt er es allgemein für nicht möglich, aus dem Vorhandensein von bloßen Tatsachen verbindliche Verhaltensregeln abzuleiten.

Er begründete die Lehre der Trennung von Sein und Sollen und damit der Ansicht, dass Moral und Recht von natürlichen Tatsachen völlig losgelöst seien. Festzustellen, was richtig oder falsch, gut oder böse ist, sei somit die alleinige Angelegenheit des menschlichen Geistes. Die modernen Gesetzgeber, die moderne Rechtswissenschaft, übernahm diese Ansicht und meinte, dass Staaten eine absolute gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit hätten. Und damit sind wir beim eigentlichen Debakel angelangt.

Warum Tiere in der modernen Rechtswissenschaft keine Rechte haben. Zum ersten: durch die Anschauung, dass der Gesetzgeber keine natürlichen Vorgaben gebunden sei. Und zum Zweiten: und das ist das eigentliche Debakel, weil die Staatsführungen und der Großteil der Menschen kein Interesse daran haben, dass man Tieren überhaupt Rechte zugesteht. Sie profitieren vielmehr davon, dass man sie nach Belieben ausbeutet und missbrauchen kann. Es sind ja unter Anführungszeichen nur Tiere.

Dabei muss man natürlich auch die Sozialisierung und Bildung berücksichtigen, wenn man von der Kinderstube an über die Schulbildung mit der Ansicht konfrontiert wird, dass Tiere keine Rechte, sondern bloß dem Menschen zu dienen hätten, dann braucht man sich nicht wundern, wenn der Großteil der Bevölkerung keine andere moralische Einstellung zu den Tierrechten hat.

Den philosophischen Ansichten, der Trennung von Sein und Sollen, von David Hume und dem darauf aufbauenden “Naturalistischen Fehlschluss” von Edward Moore habe ich bereits ein eigenes Video gewidmet. Ihre Behauptungen liefern keine Beweise dafür, dass es in der Natur keine Regeln gibt, die den Menschen vorgegeben sein könnten. Und die Mainstreamphilosophen verbreiten ihre Botschaft froh und munter drauflos, ohne ernsthaft darüber zu reflektieren.

Es ist aber das absolute Gegenteil der Fall. Unsere gesamte Existenz, unser gesamtes Dasein, auch unsere moralischen Urteile sind von Tatsachen abhängig. Würden wir die evolutionären Entwicklungen und die organischen Voraussetzungen von der Natur nicht mitbekommen haben, bräuchten wir uns über moralische Urteile gar keine Gedanken zu machen. Das merken wir aber spätestens dann, wenn wir körperliche Beeinträchtigungen haben oder organische Schäden aufweisen, wie zum Beispiel schwere Gehirnschäden.

Die Abhängigkeit von den biologischen Vorgaben können wir aber auch tagtäglich selbst beobachten. Immer dann, wenn unsere körperliche Biochemie im Ungleichgewicht ist, beeinflusst das unser Urteilsvermögen. So reagieren Menschen im Zustand der Angst, der Aggression, der Depression, in einem sexuellen Erregungszustand, mit einem starken Hungergefühl oder mit einem durch Alkohol oder Drogen beeinträchtigtem Zustand anders, als wären sie völlig ausgeglichen und zufrieden.

Unser Geist ist manipulierbar, fragil und vor allem von Tatsachen abhängig.

Der Mensch muss bei seiner Gesetzgebung immer die faktischen Voraussetzungen berücksichtigen. Die herrschende Lehre sieht dies aber anders. Auch noch so absurde Gesetze würden – theoretisch – gültig zustande kommen. Nach der herrschenden Lehre wäre es etwa möglich, ein Gesetz zu verabschieden, das beinhaltet, dass Menschen nicht mehr aufs WC gehen dürften. Da aus der Natur kein richtig oder falsch abgeleitet werden könne, so wie Hume es gemeint hat, könnte man ja ein den natürlichen Tatsachen völlig widersprechendes Gesetz erlassen.

Ohne schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte Bevölkerung wäre so ein Gesetz aber nicht umsetzbar. Sie werden jetzt sagen, niemand, der einen Funken Menschenverstand hat, würde solch ein Gesetz für vernünftig halten. Ja, das stimmt. Aber auch niemand, der heutzutage einen Funken Menschenverstand hat, würde meinen, dass es Hexen gibt und trotzdem gab es bis in die Neuzeit Hexenprozesse und Hexenverbrennungen. Genauso faktenwidrige Gesetze wie es sie damals gab, gibt es sie auch heute noch.

Weil wir aber genauso wie die Menschen im Mittelalter und in der Neuzeit ideologisch verblendet sind, verkennen wir ihre Grausamkeit. Selbst die Verfechter der Trennung von Sein und sollen wissen, dass man bestimmte natürliche Rahmenbedingungen einhalten muss, wie zum Beispiel die Gravitationskräfte, die man auch bei Bauvorschriften mit berücksichtigen sollte.

Was sie aber entschieden in Abrede stellen ist, dass es in der Natur eine verbindliche Ordnung gebe, an die wir uns Menschen zu halten haben.

Was bleibt ist, dass man die menschliche Moral als Maßstab hernimmt, um Gut und Böse zu unterscheiden. Dabei werden aber folgende Tatsachen völlig ignoriert.

Seit es den Menschen gibt, dringt er immer weiter in die Lebensräume anderer Individuen ein. Er zerstört ihre Lebensgrundlagen und beutet alle Tiere und Pflanzen gnadenlos aus. Und dann stellt sich dieses größte Raubtier aller Zeiten lammfromm hin und meint, dass sein Geist und seine Moral der absolute Maßstab der Ethik und des Rechts seien.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat man unschuldige Menschen den Göttern geopfert. Man hat sie als Hexen oder Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt, man hat Menschen versklavt, massenweise in Konzentrationslagern vergast oder Frauen und Kinder in Städten mit Atombomben ausgelöscht. Das alles war offenbar mit der Moral der damals handelnden Personen vereinbar. Immer finden sie irgendeine Rechtfertigung für ihre Gräueltaten. Und genau diese moralische Rechtfertigung finden sie auch, um Tieren unsagbares Leid anzutun.

Moral hat einen Nachteil. Sie ist subjektiv. Sie ist nicht objektiv. Sie ist von Mensch zu Mensch verschieden. Moralisch entscheiden bedeutet Urteilen aus der Egoperspektive. Ein Mensch kann seine Persönlichkeit und seine Natur nicht ignorieren. Er wird sich und jene, die ihm am nächsten stehen, immer in seine Entscheidung mit einbeziehen.

Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass sich viele gesetzgebende Organe von einschneidenden Maßnahmen selbst ausnehmen. Achten Sie einmal darauf! Herrscher, Regierungen und Gesetzgeber finden immer wieder eine Begründung, sich selbst besser zu behandeln als andere, die ihnen nicht so nahe stehen.

Tiere haben dabei eine noch schwächere Stellung, weil sich der Mensch mit ihnen viel weniger identifiziert. Sie stehen ihm zu wenig nahe, weshalb er in seinem moralischen Urteilen immer einen Grund finden wird, sie zu seinem Nachteil auszubeuten.

Zusammenfassung des ersten Teils

An dieser Stelle möchte ich das, was ich Ihnen bisher so mitgeteilt habe, zusammenfassen.

Es gibt seit 3,8 Milliarden Jahren Leben auf der Erde.

Seit 300.000 Jahren existiert der Mensch. Damit ist der Mensch seit 0,008 % Teil des irdischen Lebens. Trotzdem hält er sich für ein elitäres, von Gott auserwähltes Wesen, obwohl er selbst bis heute keinen Beweis für die Existenz seines Gottes liefern kann.

Mit dem Menschen erscheint das Phänomen Recht im Universum. So glaubt es zumindest die herrschende Lehre.

Die Eltern und Großeltern der ersten biologischen Menschen. Formulieren wir es etwas direkt, müssen dieser Meinung nach rechtlose Affen gewesen sein, waren sie doch biologisch gesehen noch keine Menschen. Ihre Kinder hätten sie daher nach der heutigen Gesetzgebung ohne Weiteres im Zoo ausstellen oder zu Wurst verarbeiten können.

Keine Außerirdische, keine Tiere, keine anderen Lebewesen haben unserer Meinung nach Rechte, außer der Mensch. Zu diesem Schluss kommt das größte Raubtier aller Zeiten, welches gerade mal einen Wimpernschlag auf der Erde weilt.

Diese Geschichte klingt phantastisch, aber wir leben ja auch im Zeitalter der Scheinwelten. Das war die kleine Zusammenfassung und damit das Ende des ersten Teils. Warum es völlig unglaubwürdig und unwissenschaftlich ist, das bloß der Mensch rechte hat. Als nächstes kommen wir zur Erklärung der Natur Rechte.

Teil 2: Die beweisbare und nachvollziehbare Ableitung der Tierrechte aus der Natur

Was die Menschen, die an Fakten fremde Geschichten glauben, völlig vernachlässigen, ist die historische Entwicklung des Lebens auf der Erde in jedem einzelnen unserer Körper ist unsere genetische Vorprogrammierung integriert. Sie ist Teil unserer organischen Beschaffenheit. Die Evolution der letzten 4 Milliarden Jahre ist in unserem Körper, aber auch in jedem der Tiere und Pflanzen gespeichert.

Wenn der Mensch den Tieren vorwirft, sie würden nicht moralisch handeln können, dann irrt er. Tiere handeln genauso moralisch wie der Mensch selbst. Denn jede einzelne Spezies ist sich selbst die nächste. Ein Rudel Wölfe oder ein Haufen Ameisen wird immer zusammenhalten. Das ist für ihr Überleben notwendig. Genauso macht es der Mensch. Auch er schließt sich zu Interessensgemeinschaften zusammen und kämpft wie alle Lebewesen um seine Existenz.

Während die Geisteswissenschaft immer weiter in abstrakte Gebilde abdriftet und den Menschen als völlig eigenständiges, souveränes Wesen in den unendlichen Weiten des Universums begreift, hat die Naturwissenschaft erkannt, dass der Mensch bloß eine der vielen evolutionären Entwicklungen des irdischen Lebens darstellt.

Bis zur Evolutionstheorie von Charles Darwin 1859 kann man den Geisteswissenschaftlern ja zumindest zugutehalten, sie hätten es nicht besser gewusst, sie glaubten ja an die göttliche Sechs Tage Schöpfungsgeschichte und daran, dass der Mensch ja doch eine Sonderstellung hätte.

Nun aber müsste auch dem verkorksten Geisteswissenschaftler klar geworden sein, dass die Menschheit nichts anderes darstellt, als eine junge evolutionäre Entwicklung der irdischen Tierwelt und gewiss nicht die Krönung der Schöpfung.

Verlassen wir also die geisteswissenschaftliche Spekulation und besinnen wir uns auf die naturwissenschaftlichen Fakten. Unbestritten ist, dass der Mensch Teil der Natur ist und somit auch ihren Regeln unterworfen. Die Frage ist nur welche Regeln hat die Natur für uns vorgesehen? Wie kann man erkennen, was die Natur möchte? Um das festzustellen, muss man sich jene Teile der Natur ansehen, in denen sie aktiv auf die Umwelt reagiert.

Aber wo macht sie das? Die Verfechter der Trennung von Sein und Sollen meinen ja, dass in der Natur nur wertfreie Vorgänge ablaufen würden. Diese Naturgesetze seien zwar beschreibbar und berechenbar, aber man könne daraus keine Verhaltensregeln ableiten.

Nehmen wir zum Beispiel die Gravitation. Ein Stein fällt aufgrund der Anziehungskraft nach mathematisch berechenbaren Gesetzmäßigkeiten zu Boden. Ob man ihn jetzt fallen lassen sollte oder doch lieber festhalten, lässt sich allein daraus noch nicht ablesen. Es handelt sich um einen wertfreien, natürlichen Vorgang. Man kann nicht erkennen, ob die Natur das Fallenlassen fördern oder verhindern möchte. Der Stein fällt einfach.

Solche Beispiele werden herangezogen, um zu unterstreichen, dass in der Natur nur wertfreie Vorgänge vor sich gehen. Damit verkennt und ignoriert die Geisteswissenschaft aber einen wesentlichen Teilbereich der Natur, nämlich all jene Vorgänge, in denen die Natur aktiv auf die Umwelt reagiert und so ein Motivationsmuster erkennen lässt.

Diese Vorgänge nennt man Tatsachen mit normativer Kraft

ODIRON ist die erste und einzige Geltungslehre, die Recht faktenbasiert aus der Natur ableitet, also das erste bewiesene Naturrecht. Das macht ODIRON indem es den Plan hinter der wissenschaftlich fundierten Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde auf fundamentalste Prinzipien herunterbricht.

Können Sie sich noch an den Beginn des Videos erinnern? An LUCA, also an die ersten lebenden Zellen und damit an die gemeinsamen Vorfahren aller irdischer Lebewesen?

Aus diesen ersten Zellen entwickelte sich die unglaubliche Vielfalt des Lebens auf der Erde. Niemand weiß, ob die Entstehung und Entwicklung von Leben der geplante Akt eines höheren Wesens war. Was wir aber beobachten, messen und damit wissenschaftlich erforschen können, ist, was die Natur möchte. Und damit können wir indirekt den Willen eines allenfalls vorhandenen allmächtigen Schöpfers erkennen.

Aber wie machen wir das?

Während die Materie bis zur Entwicklung des Lebens den Kräften des Universums ausgeliefert war, begann sich das Leben seither selbst zu organisieren und weiterzuentwickeln. Die Anpassung des Lebens an die unterschiedlichen Umweltverhältnisse führt zum unterschiedlichen Aussehen und zur unterschiedlichen Ausgestaltung der Lebensformen.

Die erste Erkenntnis, die wir jedenfalls aus der Evolution ableiten können, ist, dass sich alle Lebensformen zu Beginn gleichwertig gegenüberstanden (Prinzip der ursprünglichen oder allgemeinen Gleichheit). Es gab weder einen Menschen oder andere Raubtiere, die in der Nahrungskette oben oder unten gestanden wären oder mit besonderer Intelligenz oder Moral aufgefallen wären. Hier zeigt sich das Prinzip der ursprünglichen Gleichheit. Alle Lebensformen stehen sich von Natur aus gleichwertig gegenüber. Niemand hat einen Herrschaftsanspruch über andere. Einen Herrschaftsanspruch aus der unterschiedlichen Entwicklung des Lebens abzuleiten, wäre ein einseitiger Willkürakt.

Die Natur sichert in weiterer Folge den einzelnen Organismen auf zwei Wege das Leben bzw das Überleben. Einerseits durch eine von Generation zu Generation weitergegeben, eine Anpassung an den natürlichen Lebensräume, die sogenannte Evolution und andererseits durch die Entwicklung von organischen Mechanismen, die es den einzelnen Lebensformen ermöglicht, noch während ihres Lebenszyklus auf Umweltveränderungen zu reagieren. Die sogenannte Reaktion.

Diese Anpassung der Organismen an die natürlichen Lebensräume sichert offenkundig ihr Überleben. Es fördert ihre gesunde Entfaltung und schafft die Möglichkeit, sich unter genau jenen Umweltbedingungen wohl zu fühlen, für die sich die Natur organisch vorbereitet hat.

Befindet man sich daher in seinem natürlichen Lebensumfeld, sollte ein Leben darin möglichst stressfrei möglich sein. Liegen die Voraussetzungen nicht vor, weil sich etwa das Klima verändert hat oder eine Umweltkatastrophe passierte, könnte dies zu Krankheit, Verletzungen oder letztendlich bis zum Tod führen. Haben sich die Umweltverhältnisse über eine längere Zeit verändert? Werden sich die Organismen daran aber wieder anpassen. Diese Mechanismen treffen nicht nur auf den Menschen zu, sondern auf alle anderen Lebewesen ebenso.

Das ist genau diese Art und Weise, wie die Natur aktiv in das alltägliche Geschehen eingreift. Diese Vorgänge sind vom Willen einzelne Individuen unabhängig. Ganz im Gegenteil, sie passieren, ob man will oder nicht. Das heißt, man kann daraus den reinen Willen der Natur ableiten und somit ein unverfälschtes und beweisbares natürliches Sollen. Das ist die nachvollziehbare Faktenbasis des “odironischen Naturrechts”.

Wenn man also im Naturrecht den Begriff suchen möchte: “Was ist die Natur im Naturrecht”, dann sind es genau diese Tatsachen mit normativer Kraft, die ich soeben angesprochen habe. Im Folgenden werde ich die daraus ableitbaren Naturrechtsprinzipien zusammenfassen.

Die allgemeine Gleichheit. Wie wir festgestellt haben, hat sich der Mensch evolutionär genauso wie alle anderen Individuen aus den ersten Einzellern der Erde entwickelt.

Damit sind, ob man will oder nicht, alle Lebensformen gleichgestellt. Zu behaupten, man hätte das Recht, über andere zu bestimmen, bloß weil man sich evolutionär anders entwickelt hat, ist eine bloße Anmaßung. Das wäre die gleiche Diskriminierung, als würden Menschen behaupten, elitärer als andere zu sein, weil sie aufgrund der natürlichen Anpassung eine andere Gesichtsform oder Hautfarbe hätten. Die ursprüngliche oder allgemeine Gleichheit bedeutet, dass man über andere, auch über andere Menschen, nur dann bestimmen darf, wenn man hierfür eine entsprechende Legitimation hat.

Diese Thematik habe ich bereits in einem meiner Videos angesprochen. Das Video heißt “Herrschaftsrecht 1 – Das Recht zu herrschen”. Eine Einführung.

Das zweite Prinzip ist das Recht auf Leben. Die Natur versucht, das Leben und das Überleben aller Lebensformen zu sichern. Das ist evident, das ist beweisbar, das ist nachvollziehbar. Das Ganze erfolgt durch evolutionäre Anpassung und die Ausgestaltung von organischen Schutzmechanismen. Damit gibt die Natur klar zu erkennen, dass sie nicht nur das Leben von Menschen schützen möchte, sondern auch das Leben aller anderen Lebensformen.

Das dritte Naturrechtsprinzip ist das Recht auf natürlichen Lebensraum. Lebensformen werden an einen bestimmten Lebensraum angepasst. Nur in diesem Lebensumfeld kann sich der Organismus gesund entfalten. Ändern sich diese Umstände, versucht dies noch zu Lebzeiten, der Organismus so gut wie möglich auszugleichen. Es kann aber auf lange Sicht zu Krankheiten oder sogar zum vorzeitigen Tod kommen.

Kommen wir zu den letzten beiden Prinzipien des “odironischen Naturrechts”, nämlich das Recht auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Die Natur bemüht sich, die Lebensformen so an ihren Lebensraum anzupassen, sodass sie weitgehend ohne gesundheitsgefährdendem Stress oder körperliche Schäden existieren können. Treten trotzdem Schäden, etwa Verletzungen, ein, wird üblicherweise ein Selbstheilungsprozess in Gang gesetzt. Auch das zeigt, dass die Natur versucht, selbst die Gesundheit und das Wohlbefinden der Organismen wiederherzustellen, wenn die Voraussetzungen sonst nicht so optimal sind.

Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind die obersten Prinzipien und somit die Basis von ODIRON, dem einzigen beweisbaren Naturrecht. Man kann auch sagen, dies ist die Verfassung des Naturrechts oder die Verfassung der Natur. Die Natur vollzieht diese Rechte grundsätzlich selbst. Doch haben wir sie in unserem Verhalten zu unterstützen und dürfen nicht gegen sie arbeiten. Das würde unserer Natur widersprechen.

Die Antwort auf die Frage Haben Tiere Rechte? Heißt also ganz klar: Ja! Und das ist beweisbar. Ob es uns passt oder nicht. Die Moral der Menschen ist subjektiv. Diese Rechte aber sind der Willkür der Menschen entzogen, faktenbasiert und von jedermann auch nachvollziehbar.

David Hume und Edward Moore lagen daher absolut falsch. Aus der Natur kann für jedermann nachvollziehbar ein Sollen und damit Recht abgeleitet werden. Tja, und Gustav Radbruch hat wohl auch nicht damit gerechnet, das Naturrecht so einfach beweisbar ist.

Wenn Sie mehr über ODIRON – das erste beweisbare Naturrecht – wissen wollen, dann darf ich Sie nochmals an mein Buch verweisen. Darin ist nicht nur die genaue Ableitung des Naturrechts beschrieben, sondern auch, was es bedeuten würde, wenn wir es in die Praxis umsetzen wollen. Eines ist jedenfalls klar Die Änderungen beginnen immer im Kopf. Und je mehr wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass andere Geschöpfe ebenfalls Rechte haben, umso mehr werden wir unser Verhalten auch danach ausrichten.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir bis zum Ende des Videos zugehört haben und hoffe, dass nun auch Sie erkannt haben, dass es in der Natur eine Ordnung gibt, die dem Menschen vorgegeben ist. Ob es uns wie gesagt passt oder nicht. Die Ausbeutung der Tiere und die Zerstörung ihres Lebensraums ist demnach reine menschliche Willkür.

Danke fürs Zusehen. Tschüss und bis zum nächsten Mal.